Mitarbeitende von Apotheken kennen ihre älteren Kundinnen und Kunden oft viele Jahre und bemerken Verhaltensveränderungen, zum Beispiel, wenn diese mit den eigentlich vertrauten Medikamenten nicht mehr zurechtkommen oder sie in immer kürzeren Zeitabständen nachkaufen. Viele dieser Menschen leben allein und es fehlt an einem Unterstützungsnetzwerk. „Mit dem neu gewonnen Know-how bekommen Apotheken die Möglichkeit, das Thema proaktiv anzugehen. Sie helfen somit zu entstigmatisieren, um mehr Akzeptanz für demenziell Erkrankte in unserer Gesellschaft zu schaffen“, erläutert Sabine Haul, Apothekerin und Referentin der Schulungsreihe. „Gleichzeitig ist ein niedrigschwelliges Angebot entstanden, durch das demenziell Erkrankte und ihre Angehörigen eine ganz neue Perspektive erhalten, sich in ihrer Situation zurecht zu finden“, so Haul weiter.
Eine Erprobung der Materialien fand im Juni in einer Schulungsreihe für die Mitgliedsapotheken in Hamburg, Osnabrück, Köln und Dortmund statt. Grundlagenwissen zum Thema Demenz, die aktive quartiersbezogene Netzwerkarbeit und Fachwissen zur pharmazeutischen Geriatrie waren dabei Bestandteile der Schulungsagenda.
„Wir freuen uns sehr über die Kooperation, und dass wir nun allen interessierten Apotheken die aktualisierten Schulungsmaterialien anbieten können. Es wäre eine ausgesprochene Bereicherung, wenn sich möglichst viele Apotheken der Initiative Demenz Partner anschließen, da diese eine wichtige Schnittstelle zu Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen sind“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Die Schulungsmaterialien für Apotheken und weitere Zielgruppen stehen auf der Internetseite www.demenz-partner.de für registrierte Nutzerinnen und Nutzer kostenfrei zur Verfügung.