Vor einigen Jahren interviewte die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. zehn Menschen mit beginnender Demenz. Es wurde über Wünsche und Bedürfnisse, aber auch Ängste und Sorgen gesprochen. Und die Befragten äußerten sich auch zu ihren Erfahrungen und Wünschen in Bezug auf die Bekanntheit und die Akzeptanz der Erkrankung in der Öffentlichkeit.
Die interviewten Menschen mit Demenz wünschen sich mehr Verständnis für Ihre Erkrankung in der Öffentlichkeit und im unmittelbaren Umfeld: „Mir ist einfach die Aufklärung nach wie vor enorm wichtig, … die Menschen können‘s nicht nachvollziehen“, betonte zum Beispiel Frau Koch. Gerade bei Behörden habe sie die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter häufig nicht mit dem Thema Alzheimer umgehen können und verständnislos und verletzend reagieren.
Die Betroffenen fühlen sich teilweise unverstanden, stigmatisiert, werden bemitleidet oder sogar beschimpft, wie Herr Adler berichtet. Nicht zuletzt aufgrund von Unwissenheit habe ihn ein Nachbar im Mietshaus einmal als „Faulpelz“ bezeichnet, als er vergessen hat, die in Süddeutschland übliche Kehrwoche zu machen.
Menschen, die Bescheid wissen über seine Alzheimer-Krankheit, seien rücksichtsvoller. Deshalb wünscht sich auch Herr Adler mehr Aufklärung, zum Beispiel eine Kampagne in seiner Heimatstadt und ein Erkennungszeichen für die Betroffenen: „Denn ich hätte das hier auch ganz gern. Da hinten am Auto hier … so‘n Kleber da; dass der Begriff Alzheimer, dass der ein bissel mehr in die Bevölkerung reinkommt.“
Die Interviews gaben 2007 den Anstoß Schulungsmaterialien für bestimmte Zielgruppen wie Polizisten und Polizistinnen, Bankangestellte und Angestellte im Einzelhandel zu entwickeln. Trotz wachsender medialer Aufmerksamkeit für das Thema Demenz ist die konkrete Information vor Ort – in den Gemeinden und Kommunen, in Unternehmen und der Nachbarschaft – nach wie vor wichtig, damit Menschen mit Demenz und ihre Familien Verständnis und Unterstützung erfahren. Dies ist Ziel und Ansatzpunkte der Kampagne Demenz Partner.