Liebe Frau Meding, Sie koordinieren die Demenz Partner-Aktivitäten der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Können Sie uns näher beschreiben, wie die Alzheimer Gesellschaft als Demenz Partner agiert?
Wenn Institutionen oder Gremien nach Infoveranstaltungen fragen, weisen wir auf die Initiative hin und bieten einen Demenz Partner-Kurs zum Einstieg ins Thema und als Erstinformation an. So haben wir schon Kurse im Sozialministerium, bei Seniorenbeiräten und auf landwirtschaftlichen Höfen durchgeführt. Wanderführer oder Apotheken werden noch folgen. Allerdings haben wir im Kompetenzzentrum Demenz, also beim Landesverband der Alzheimer-Gesellschaften in Schleswig-Holstein, eine Reihe anderer Hauptaufgaben. Daher verweisen wir gern auch an die regionalen Alzheimer-Gesellschaften oder uns bekannte Referentinnen führen die Demenz Partner-Kurse durch. In der jeweiligen Region werden Sie dank dem großen Interesse an der neuen Kampagne zusätzlich als kompetente Ansprechpartner vor Ort wahrgenommen werden.
Welche Reaktionen erhalten Sie auf die Initiative in Ihrem Bundesland?
In der Regel sind die Reaktionen und Rückmeldungen sehr positiv. Zu Beginn sind die Teilnehmenden manchmal etwas verhalten. Da unsere Referentinnen richtig gut sind und die Anwesenden fesseln und einbeziehen können, entsteht oft sogar ein Dominoeffekt. Ein Kurs zieht dann den nächsten gleich nach sich.
Das zur Verfügung gestellte Material und auch der Anstecker kommen sehr gut an. Wir erläutern auch den weltweiten Hintergrund der Initiative, was ebenfalls das Interesse und die Akzeptanz erhöht.
Gibt es Highlights oder besondere Erlebnisse, von denen Sie uns berichten möchten?
Gleich zum Auftakt der bundesweiten Initiative fand ein Kurs für Mitarbeitende im Sozialministerium statt, an dem auch unsere Ministerin Kristin Alheit nicht nur der Form halber teilnahm. Aufgrund der positiven Rückmeldungen der Anwesenden und dem großen Interesse fand inzwischen bereits ein zweiter Kurs im Ministerium statt. Auch Frau Dr. Entzian (Referatsleitung Pflegeversicherung, Wohnpflegerecht, Pflegeinfrastruktur) hat sich stark für diesen ersten Kurs im Land Schleswig-Holstein engagiert und ihre Kolleginnen und Kollegen motiviert. Sie trägt ihren Anstecker bei vielen Gelegenheiten, wie Sitzungen verschiedener Gremien. Eine Identifikation von politisch Verantwortlichen mit dem Thema und auch dem Logo empfinden wir als schönen Erfolg.
Im Anschluss an einen Kurs für die ressortübergreifende AG „Gehobener Dienst“ ergab sich die Möglichkeit, ein Infoblatt für deren Intranet zu erstellen, der Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten im Land aufführt. Dies wiederum ist für uns eine tolle Geschichte, um die Arbeit der Alzheimer-Gesellschaften und die Informationsangebote unseres Kompetenzzentrums Demenz noch bekannter zu machen.
Wie geht es für die Alzheimer Gesellschaft im Rahmen der Initiative weiter?
Wir führen die bereits geplanten Kurse und Schulungen durch und schauen, was sich daraus oder auch aufgrund anderer Anfragen weiter entwickelt. Wir haben das Gefühl, die Initiative entfaltet eine ganz eigene Dynamik. Insofern werden wir unsere regionalen und örtlichen Alzheimer-Gesellschaften noch mehr zum Mitmachen animieren, um möglichst allen Interessierten in Schleswig-Holstein Kurse und zur Bündelung von Energien kurze Wege anbieten zu können.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!
Interview mit Melina Meding, Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum Demenz der Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein e.V. / Die Fragen stellte Saskia Weiß (Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.).